Malen für Schulkinder

In den ersten Schuljahren malen Kinder meist noch aus freien Stücken. Später kann das nachlassen, weil auch beim Malen das Thema „Leistung“ ins Spiel kommt. Für die kindliche Entwicklung ist das schade.

Malen macht Kinder stark

In die Schule kommen, ist sowas von toll! Ihr Liebling gehört jetzt zu den Großen und freut sich aufs Lernen und viele neue Freunde. Doch die Schule hat auch Schattenseiten. Manchmal denkt Ihr Kind: Ich mag nicht immer stillsitzen! Wenn ich etwas nicht gleich kann, schaut die Lehrerin komisch. Ich möchte viel lieber spielen!

Höchste Zeit zum Malen! Malen tut Kindern gut: Beim Malen versinken sie in sich selbst und in ihre Fantasie. Da gibt es keinen Leistungsdruck, kein Ziel, keine Noten. Das Ergebnis ihrer schöpferischen Arbeit zeigt ihnen: Ich kann was!

Malen braucht Freiraum

Machen Sie es Ihrem Kind leicht: Packen sie die Malsachen nicht in Schränke und Schubladen. Aufräumen ist völlig überschätzt! Schaffen Sie eine Ecke im Kinderzimmer, die zum Kreativwerden einlädt. Und dann kann’s losgehen!

Malen ist leistungsfreie Zone! Das ist besonders für Schulkinder wichtig. Gegen Ende der Grundschulzeit hören viele Kinder mit dem Malen auf: Weil sie ihre Ergebnisse immer kritischer betrachten und weil sie anfangen zu vergleichen. Das verursacht Stress. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nur für sich selbst malt. Es muss niemandem etwas beweisen.

Machen Sie es auch sich selbst leicht: Sie müssen Ihr Kind nicht zum Malen anleiten. Kreativität braucht Ruhe und Zeit. Aber Sie können Impulse geben.

 

Wenn Ihr Kind nicht malen möchte

Manche Kinder finden Malen doof. Aufmerksame Eltern fragen sich, woran das liegen könnte. Möglicherweise ist in Sachen Entwicklung gerade einfach etwas anderes dran, z.B. Turnen. Vielleicht passt das Material zum Malen nicht oder das Kind strengt sich beim Stifthalten noch zu sehr an.

Hier hat es keinen Sinn, Druck aufzubauen. Das schreckt Kinder ab. Besser ist es, zu beobachten was gut geht und was nicht. Schauen Sie auch, woran ihr Kind Freude hat. Vielleicht lässt sich darüber eine Brücke zum Malen schlagen. Wie das klappen kann, darum geht es in unserem nächsten Beispiel.

Kuschelig und kreativ: Vorlesen und Malen

Gibt es etwas Gemütlicheres, als im Bett zu liegen und einer Geschichte zu lauschen? Sie werden schon oft gehört haben: Mach das Licht nicht aus, lies weiter! Die Geschichten, die Kinder vor dem Schlafengehen hören, hallen oft lang in ihnen nach. Und das können Sie kreativ nutzen. Fragen Sie Ihr Kind: Wie geht die Geschichte weiter? Wie sah das Schloss aus, in dem die Prinzessin ihren Schuh verlor?

In der Malecke taucht Ihr Kind ab in seine Fantasiewelt. Mit dem Buntstift fängt es seine Gefühle und Gedanken ein. Ist Ihr Kind schon etwas erfahrener im Stifthalten? Dann malt es gerne mit dreikantigen oder sechskantigen Buntstiften. Schön ist es, wenn die Auswahl in der Malecke groß ist: Es macht einfach noch mehr Spaß, wenn Ihr Töchterchen der Prinzessin ein Glitzerkrönchen aufsetzen kann!

Mein Lieblingsthema: Malimpulse für Fans

Tatü, Tata, die Feuerwehr ist da! Fasziniert Ihr Kind der Klang der Feuerwehrsirene? Liebt es sein knallrotes Feuerwehrauto? Lieblingssachen sind ein wunderbarer Ausgangspunkt für einen fröhlichen Malnachmittag!

Suchen Sie nach Feuerwehrliedern für Kinder im Internet oder legen Sie eine Kinderlieder-CD mit einem Feuerwehr-Song ein. Das Motto ist „Rot wie die Feuerwehr“! Lassen Sie Ihr Kind mit dem Farbkasten und allen roten Stiften, die Sie zu Hause haben, experimentieren.

Erwachsene, die alle Folgen von „Fluch der Karibik“ gesehen haben, verstehen das gut: Piraten sind super! Wenn Ihr Kind wilde Kerle liebt, haben sie ein Malthema: Wir segeln über’s Meer und finden einen Schatz! Legen Sie eine fröhliche Piraten-CD auf und lassen Sie Ihren kleinen Freibeuter fremde Welten erobern! Zum Beispiel mit Temperafarben.

Sinnlich und stärkend: Malen zu Musik

Musik ist Gefühl. Und Gefühle lassen sich wunderbar mit Farben ausdrücken. Für Ihr Kind kann Malen zu Musik eine schöne, sinnliche Erfahrung werden. Das brauchen Sie:

  • ein großes Blatt Papier oder ein Stück von einer Tapetenrolle,
  • Klebefilm zum Fixieren der Blätter auf dem Boden,
  • wasserlösliche Wachsmalkreiden,
  • ein Musikstück, in das Ihr Kind beim Malen versinken kann (z.B. melodische klassische Musik).

Regen Sie Ihr Kind an, zur Musik weite Bewegungen über das Papier zu machen: Schwünge, Linien, Kreise. Zum Malen eigenen sich am besten wasserlösliche Wachsmalkreiden. Am Ende können die musikalischen Zeichnungen mit dem Pinsel vermalt werden. Das Tolle an dieser Übung: Sie hat fast meditativen Charakter. Gleichzeitig stärkt sie die Feinmotorik von Schulkindern: Schwungübungen helfen beim Schreibenlernen.