Drei Brüder kämpfen um die Vorherrschaft im Bleistiftmarkt
Die Geschichte der Firma Eberhard Faber ist turbulent. Als ihr Namensgeber 1822 in Stein bei Nürnberg geboren wird, führt seine Familie schon seit Generationen eine Bleistiftmanufaktur. Eberhard wächst mit zwei Brüdern auf, die älter sind als er: Der eine heißt Lothar, der andere Johann. Allen dreien ist das Bleistiftgen in die Wiege gelegt.
Als der Vater stirbt, tritt der älteste Bruder, Lothar, an die Spitze der Manufaktur. Lothar schreibt Industriegeschichte: Seine Firma A.W. Faber macht Bleistifte zu Markenartikeln! Das hatte es zuvor noch nicht gegeben! Ab 1843 kann man Stifte der Marke A.W. Faber sogar in Amerika kaufen. Mit erst 27 Jahren bricht Eberhard deshalb mit seiner jungen Familie nach New York auf. Dort übernimmt er die Leitung der Auslandsniederlassung von A.W. Faber.
Eberhard, Lothar und Johann kämpfen für den Erfolg der Familientradition. Doch sie sind mächtige Konkurrenten. 1861 startet Eberhard eine eigene Fertigung in New York. 1879 macht sich auch Johann, der mittlere Bruder, mit einem Bleistiftunternehmen in Nürnberg selbstständig. Erbittert streiten die beiden jüngeren Brüder miteinander und mit dem Ältesten, Lothar. Er leitet nach wie vor die Manufaktur in Stein bei Nürnberg.
Eberhard Faber kehrt zurück ins Stammhaus
Als Eberhard Faber 1879 stirbt, geht sein Unternehmen, die E. Faber Pencil Company, an seine Söhne Eberhard und Lothar. 1922 gründen die beiden eine deutsche Niederlassung in oberpfälzischen Neumarkt, nicht weit von Nürnberg. In Franken produzieren sie Bleistifte, Farbstifte und Radiergummis; ab 1965 auch Bastelprodukte für kreatives Gestalten. Das neue Motto lautete: Wir fördern Kreativität in jedem Lebensalter!