Basteln mit Kindern

Auch wenn’s noch so verspielt aussieht: Basteln mit Kindern ist in Wirklichkeit Arbeit. Denn: Beim Basteln werden kleine Finger stark. Kleine Hände lernen das Zugreifen. Kleine Köpfe üben sich in Konzentration.

Warum Basteln mit Kindern auch für Große gut ist

Mamas und Papas sind oft überlastet. Sie müssen viel Verantwortung tragen und wollen alles richtigmachen. Jetzt auch noch mit einem kleinen Kind basteln? Uff, das ist zu viel! Andererseits: Vielleicht hilft gerade das beim Runterkommen!

Beim Basteln und Malen vergessen Kinder die Zeit. Davon dürfen Erwachsene sich gerne anstecken lassen. Einfach mal ohne Ziel und ohne Leistungsdruck mit Knete, Papier und Schere kreativ sein. Sie werden sehen: Das entstresst viel mehr als ein Abend vor dem Fernseher oder im Netz.

Nebenbei tun Sie noch etwas ganz Wichtiges: Sie helfen Ihrem Kind beim Groß und Stark werden. Denn: Basteln ist für viele Entwicklungsschritte eine super Unterstützung.

Basteln hilft beim Schreiben lernen

Beim Basteln erfahren Kleinkinder, wie man Hände, Finger und Augen miteinander koordiniert. Das nennt man „Feinmotorik üben“. Und je besser die Feinmotorik funktioniert, desto besser klappt es später auch mit dem Stifte halten  und dem Schreiben lernen . Eigentlich logisch, oder? Basteln hilft auch beim Be-Greifen: Alle Bastelsachen haben eine andere Form. Deshalb muss man alle auch anders anfassen. Das stärkt die Fingerfertigkeit Ihres kleinen Lieblings.

Mit Smartphones und Tablets ist die Technik ins Kinderzimmer eingezogen. Für die Entwicklung der Kleinen ist das gar nicht gut. Denn: Da wird nur gedrückt und gewischt. Dabei lernen Kinder nicht, wie Sie das Sehen mit dem Bewegen koordinieren. Deshalb haben viele Kinder Schwierigkeiten beim Buchstaben schreiben lernen.

Mit Basteln wird Rechnen einfacher

Malen findet in der Fläche statt: Basteln mit Kindern fördert das räumliche Vorstellungsvermögen. Später ist das gut, wenn’s ums Rechnen lernen geht: Wer schon mal ein Häuschen aus Pappe gebastelt hat, tut sich mit Geometrie leichter. Beim Basteln lernen Kinder auch geometrische Formen kennen: Dreiecke, Quadrate, Rechtecke und Kreise braucht man einfach immer wieder, wenn man kreativ arbeitet.

Ohne Kraft geht beim Basteln gar nichts. Aber zu viel soll es auch nicht sein! Wir wollen ja nicht, dass unser kleiner Kreativer sich verkrampft. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich beim Basteln nicht mehr anstrengt als nötig. Auf die Klebstofftube drücken, die Knetmasse bearbeiten, mit der Schere hantieren: Dabei können kleine Bastler ganz entspannt bleiben.

Basteln macht selbst-bewusst

Ich kann etwas! Ich bin jemand! Basteln mit Kindern stärkt das Selbstvertrauen der Kleinen. Wenn sie die Erfahrung machen, dass ihr Handeln etwas bewirkt, hat das wunderbare Folgen: Sie trauen sich mehr zu, werden mutiger und selbstständiger. Deshalb: Verkneifen Sie es sich, in die Bastelarbeit Ihres Kindes einzugreifen. Helfen Sie dann, wenn Hilfe gewünscht oder wirklich notwendig wird. Ansonsten: nachfragen, beschreiben lassen und bestätigen.

Ist es nicht unglaublich, welche Bedeutung Basteln für die Entwicklung Ihres Kindes hat! Und wir haben noch nicht mal alle Vorteile des Bastelns aufgezählt! Wichtig ist aber vor allem das: Basteln ist perfektionsfreie Zone! Da geht’s vor allem um’s Machen. Und um’s Eintauchen in’s Land der Fantasie!